CH-BE-01

Biel-Vingelz, Hafen. Lage der Fundstelle © Archäologischer Dienst des Kanton Bern

  Biel  |     Vingelz / Hafen

Kurzbeschreibung
Reste einer frühen Siedlung im Bereich des Hafens von Vingelz wurden 1874 entdeckt. Das steile Nord­ufer des Bielersees bot im Vergleich zum flachen Südufer nur wenige siedlungsgünstige Lagen, wes­halb die Dörfer immer wieder an der gleichen Stelle gebaut wurden. Eine Palisade aus Holzpfählen aus den Jahren um 2970 v. Chr. stammt aus der ältesten Siedlung. Nach längerer Unterbrechung wurden zwischen 2825 und 2695 v. Chr. zwei bis drei weitere Dörfer am Ufer gebaut.
Die Ausdehnung und Erhaltung der Fundstelle wur­den seit 1985 mit Kernbohrungen und Sondiergrabungen unter Wasser untersucht. Ihre Fläche ist eher klein, dafür wurden mehrere fundreiche Schich­ten mit übereinanderliegenden Lagen aus Steinen, Holz, Lehm und Siedlungsabfall dokumentiert. Gegen den See hin fallen die Fundschichten steil ab.

Jungsteinzeit

Spätneolithikum; 3100-2600 v. Chr.

Bieler See

428 m.ü.N.N.

Größe Fundstelle 0,6 ha / ca. 1 Fussballfeld

Größe Pufferzone 18,4 ha / ca. 26 Fussballfelder

Besonderheiten & Highlights
Sehr gut erhaltene Fundstelle am Bielersee. Wichtiges Bodenarchiv für die künftige Forschung.

Biel-Vingelz, Hafen 1998. In situ liegendes Beil mit einer Klinge aus Meta-Eklogit © Archäologischer Dienst des Kanton Bern

Aktuelle Aktivitäten
Erhebung des Erhaltungszustandes durch Tauchprospektion und Kernbohrungen. Regelmässiges Monitoring durch die Tauchequipe des ADB.

Neuere Publikation:
Peter J. Suter, Um 2700 v. Chr. Wandel und Kontinuität in den Ufersiedlungen am Bielersee. Ufersiedlungen am Bielersee 8. Bern 2017; 764 S.; CHF 82.–; ISBN 978-3-9524659-4-3.
Beim ADB zu beziehen: adb.sab@be.ch

Pfahlbauten hautnah
Die Fundstelle liegt unter Wasser, kann aber individuell am Ufer aus besucht werden. Eine Infotafel informiert vor Ort.